Aus der klassischen Beratung für Jugendliche wird „Teenager-Coaching“. Warum? „Es spielt in der Beratung eine untergeordnete Rolle, wie es zum Problem kam. Es geht vielmehr darum, was der Jugendliche in seiner konkreten und einmaligen Situation braucht, um seine Ressourcen zu nutzen und die Lösung des Problems anzugehen. Als Teenager-Coach gehe ich davon aus, dass das Wissen über die Lösungswege in jedem Jugendlichen „schlummern“ und im Moment nur im „Verborgenen“ liegen. In meiner Beratung unterstütze ich, dass dieses Wissen (wieder) an die Oberfläche kommt und genutzt werden kann“, schreibt P.K. Richter (Quelle: Teenager-Coaching). Der Aussage kann man zustimmen.

Und wie läuft das Coaching ab? „Folgende Schritte beinhaltet das Coaching:
Bestandsaufnahme: welche Schwierigkeiten belasten den Jugendlichen bzw. den Elternteil?
Formulieren von Zielen zur Veränderung der Schwierigkeiten: was möchte der Jugendliche verändern?
Entwickeln von Lösungen und Herausarbeiten und Ausbauen eigener Stärken
Training und Festigen von Lösungswegen und Verhaltensweisen im Rahmen der Coaching-Gespräche und im folgenden Schritt außerhalb des Coachings im eigenen Alltag
Überprüfung der aktuelle Situation und der Lösungsstrategien und gegebenenfalls Entwicklung weiterer Lösungswege, damit die Ziele erreicht werden können“ (Quelle: Ablauf).

Soweit, so gut. Und worin liegt aus Sicht der Anbieterin der Unterschied zur klassischen Beratung/Therapie, wenn auf der Website selbst die Begrifflichkeiten „Coaching“ und „Beratung“ synonym verwendet werden? „Ein Coaching ist keine Therapie und kann auch keine Therapie ersetzen.“ Nun, diese Aussage macht die fachkundige LeserIn nicht schlauer. Wenn Coaching sich von (psychosozialer) Beratung unterscheiden soll, dann wegen eines unterschiedenen methodischen Vorgehens. Es bleibt zu vermuten – und ist fachlich gesehen nicht zu kritisieren – dass das als Teenager-Coaching bezeichnete Verfahren eine „normale“ Jugendberatung ist. Der Medienwechsel hin zu „online“ kommt den Jugendlichen sicherlich sehr entgegen, macht aber aus Beratung noch kein Coaching. Denn beide Angebotsformen können sowohl off- wie online angeboten werden.