Die DGOB und die Methodenverbände – eine Standortbestimmung

Die aktuelle Struktur der Verbände, die psychosoziale Beratung und oder Therapie zum Thema haben, gliedert sich entlang unterschiedlicher Schulmethoden, die Abgrenzungen sind methodenspezifischer Art. Die Methodenverbände vertreten die Eigenständigkeit der jeweiligen Schulmethode in Abgrenzung zu anderen Methoden.

Gemäß der Definition der DGOB ist Online-Beratung ein alternatives (organisatorisches) Setting und keine Methode. Die DGOB ist kein weiterer Fachverband auf der (vertikalen) Ebene der Schulmethoden, sondern steht horizontal zur etablierten Fachverbändestruktur. Das Setting Online-Beratung erfordert zusätzliche Kenntnisse und führt zu Standards, die an alle Online-Beratungsangebote verbindlich anzulegen sind. Diese Kenntnisse müssen zusätzlich erworben werden und ergänzen die gültigen Qualitätsanforderungen der jeweiligen Beratungsmethode.

Die DGOB vertritt die Auffassung, dass online mit allen Beratungs- und Therapiermethoden beraten und therapiert werden kann. Wie die zur jeweiligen Schulmethode gehörenden Interventionen in den virtuellen Raum transformiert (übersetzt) werden können, liegt in der Verantwortung der Methodenverbände. Die DGOB berät und unterstützt Transformationsprozesse auf der Grundlage der  gültigen fachlichen Standards der DGOB.

Die für die Durchführung von Online-Beratung notwendigen Kenntnisse können aktuell bei Instituten (s. Informatives/Trainings und Workshops) oder bei einigen Verbänden der freien Wohlfahrtspflege (Caritas, AWO, profamilia) erworben werden. Es ist davon auszugehen, dass sich die Zahl der Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten in naher Zukunft erhöhen wird. Die DGOB bietet allen  Organisationen ihre Expertise bei der Erstellung adäquater Curricula an.