„Im Pflegefall ist man erst mal überfordert“, weiß Henriette Hopkins, Erfinderin von Kinaesthetics Care, „man muss schnell viel organisieren, hat wenig Zeit und Hilfe.“ In dieser Notsituation bietet ihre App, die auf dem iPad und allen gängigen Tablet-Betriebssystemen, erste Hilfe“ (Quelle: App hilft).

Hintergrund der App-Entwicklung: pflegenden Angehörigen fällt es vorgeblich schwer, sich als Pflegende zu outen. Den dadurch entstehenden psychischen Belastungen kann mit Hilfe der App entgegengewirkt werden: „Die App hilft, ohne dass sich Pflegende öffentlich „outen“ müssen. Mit dieser Innovation ist Hopkins mit dem diesjährigen
Health:Angel Award ausgezeichnet worden.“ Gratulation!

Und worum geht es bei der Vermeidungsapp? „Pflege ist ein Knochenjob“, erklärt Hopkins. Deshalb lernen
App-Nutzer in integrierten Video-Kursen das Bewegungskonzept ‚Kinaesthetics‘ kennen. „Dabei geht es um das gemeinsame Tun. Die Mobilität des Pflegebedürftigen wird gefördert, während die Pflegeperson gleichzeitig entlastet wird“, erläutert die Unternehmerin“ (Quelle: Interview). Na wenn das nicht hilft, den psychischen Belastungen vorzubeugen, dann …?!
Aber Spott beiseite: wenn die App ähnlich wie andere elektronische Helferlein dazu beitragen kann, dass die Übungen regelmäßig gemacht werden (z.B. weil eine akustische Funktion daran erinnert), dann erfüllt die App ihren Zweck in Sachen „Vermeidung körperlicher Beschwerden“ zumindest bei jenem Teil der Zielgruppe, die die Eigenverantwortung für ihr Leben bereitwillig an elektronische Hilfsmittel abgibt. Wer die Aufdringlichkeit solcher Apps kritisiert könnte einwenden, dass die auf jedem Smartphone vorhandene „Wecker-App“ ebenfalls regelmäßige Erinnerungen zulässt. Zugegeben, solche Einwände sind kleingeistiger Natur und ignorieren die segensreichen Wirkungen, die der unternehmerische Einsatz in den Bereichen Gesundheitspflege und psychosoziale Beratung/Therapie „anrichten“ können.